Villa Hauser


Villa Hauser, 1904
Klagenfurt, Villacher Strasse 352 (damals Gem.Krumpendorf)
Architekt: Karl Haybäck, Wien
Baumeister: Franz Madile
Bauherr: Apotheker Viktor Hauser
Foto: H.Kramer, 2025

Die Villa Hauser wurde um 1904 vom Architekten Karl Haybäck für den Apotheker Viktor Hauser aus Klagenfurt errichtet. Sie liegt leicht erhöht über der Straße nach Pörtschach und bietet einen weiten Blick über die Ostbucht von Klagenfurt und den Wörthersee. In der Ferne erhebt sich über dem See die Bergkette der Karawanken. Zur Zeit der Errichtung gehörte das Grundstück noch zur Gemeinde Krumpendorf, heute liegt es in Klagenfurt. 


Original Einreichplan von Architekt Karl Haybäck, 1904, Wien III

Eine Besonderheit ist es, dass die originalen, handgezeichneten Pläne des Architekten erhalten geblieben sind – und das in zweifacher Ausfertigung. Einerseits existiert der Einreichplan im Maßstab 1:100, vermutlich aus dem Jahr 1904, zum anderen ein Ausführungsplan im Maßstab 1:50, versehen mit dem Stempel "Architekt Karl Haybäck, III. Bezirk Wien".
Es ist ein besonderes Gefühl die Originalpläne In Händen zu halten, die der Architekt selbst vor 120 Jahren mit Tusche gezeichnet hat. Zwischen beiden Plänen bestehen mehrere Unterschiede. Am augenfälligsten ist die Veränderung der Dachform: Während im Einreichplan noch mehrere verschnittene Satteldächer vorgesehen waren, zeigt der Ausführungsplan ein größeres, traditionelles Krüppelwalmdach mit Schopf. Lediglich das seeseitige Satteldach mit Spitz blieb erhalten.


Quelle: ANNO, Österreichische Nationalbibliothek „Der Bautechniker“ 1905

Errichtet wurde die Villa vom Baumeister Franz Madile, der mit Haybäck viel zusammenarbeitete. Die Baufirma Madile gibt es heute noch in Klagenfurt, wird inzwischen in vierter Generation geführt und feierte ihr 125-jähriges Bestehen. Diese Zusammenarbeit brachte zahlreiche Villen am Wörthersee und in Klagenfurt hervor. Eine Publikation aus dem Jahr 1905 berichtet über die neu erbaute „Villa Hauser“ in unmittelbarer Nähe der damaligen Militärschwimmschule.


Foto um 1960

In einem weiteren Zeitungsbericht von 1916 wird über einen Einbruch in die Villa des Apothekers Viktor Hauser in Krumpendorf berichtet. Die Täter verschafften sich durch eingeschlagene Fenster Zutritt und stahlen Lebensmittel, Waffen, Schlüssel und weitere Gegenstände. Ein Teil der Beute, darunter Marmeladegläser, wurde wenige Tage später im Garten und in der Umgebung der Villa gefunden. Jugendliche Schüler aus Klagenfurt gestanden die Tat sowie einen weiteren, misslungenen Einbruchsversuch. Der Gesamtschaden wurde mit rund 400 Kronen beziffert.